Die Zukunft im Blick
Die Vision eines durchgängigen Variantenmanagements im Unternehmen.
Die Einführung von Variantenmanagement im Unternehmen ist eine hocheffektive Strategie zur Bewältigung aktueller Herausforderungen. Dazu zählen die wachsenden Kundenanforderungen durch zunehmend individuellere Produkte, die steigende Regulierung und die stetige Notwendigkeit einer kosteneffizienten Angebotserstellung sowie Auftragsabwicklung. Auf dem Weg bis zum vollumfänglichen und unternehmensweit durchgängigem Variantenmanagement gibt es viele Skalierungsoptionen – wie jedoch sieht die Vision eines vollständig integrierten Variantenmanagements aus?
Die nachfolgend vorgestellten Elemente sind nicht unbedingt notwendige Voraussetzungen für ein effektives Variantenmanagement in einem Unternehmen. Sie repräsentieren eher die umfassende Vision, die am Ende eines fortgeschrittenen Prozesses stehen könnte. Der Weg zu einem vollständigen und unternehmensweit durchgängigen Variantenmanagement bietet jedoch zahlreiche Möglichkeiten zur Skalierung und umfasst Teilmaßnahmen, die sich flexibel in Unternehmen jeder Größe integrieren lassen und rasch spürbaren Mehrwert bringen können.
Ein vollständig integriertes Variantenmanagement im Unternehmen verfolgt als Teil einer PLM-Strategie das Ziel, alle Autoren- und Management-Systeme über Abteilungsgrenzen hinweg zu vereinen. Die Integration erstreckt sich dabei über sämtliche Unternehmensbereiche, um ganzheitliche Prozesse in einer unternehmensweiten Strategie zu schaffen.
Zu den weiteren Zielsetzungen gehört die Schaffung von Transparenz im Produktportfolio sowie die Festlegung von Standards, wobei die Auswirkungen von Abweichungen vom Standard klar definiert werden. Auch die Integration von Kundenanforderungen in Produktvarianten bereits in der Entwurfsphase soll erreicht werden, ebenso wie die Schaffung einer voll vernetzten Systemlandschaft. Hierbei ist das Variantenmanagement in die PDM-/PLM-Umgebung integriert, welche wiederum mit dem ERP gekoppelt ist. Zusätzlich ist das CPQ-System, über das Vertrieb oder Kunde das Produkt konfigurieren, in Echtzeit mit der PLM-Landschaft und dem ERP-System verknüpft. Diese Integration ermöglicht es, Produkt- und Preisinformationen in Echtzeit bereitzustellen.
Effiziente Angebotserstellung mit CPQ
In einem vollständig integrierten Variantenmanagementsystem spielt das CPQ-System im Angebotsprozess eine zentrale Rolle, indem es über eine benutzerfreundliche Weboberfläche die Anforderungen erfasst.
Im Fall von Configure-to-Order (CTO) generiert das Variantenmanagement unmittelbar die entsprechende Produktvariante. Das CPQ-System liefert daraufhin ein umfassendes Angebot mit Preis- und Lieferinformationen sowie Dummy-Geometrien.
Im Engineer-to-Order (ETO)-Szenario wird die naheliegendste Variante erzeugt. Dabei werden Sonder-Anforderungen in das Anforderungsmanagement überführt und dort in den Workflow zur Bewertung geleitet. Die Auswirkungen auf Mechanik, Elektrik und Software sind direkt sichtbar, sodass die Fachabteilungen nur die jeweils relevanten Abweichungen bewerten müssen. Auf Grundlage dieser Bewertung kann dann das vorbereitete Angebot finalisiert werden.
Bei Angeboten, die auf Lastenheften basieren, bietet das Anforderungsmanagement die Möglichkeit zur automatisierten Extraktion von Anforderungen mithilfe von KI. So können kritische Anforderungen identifiziert, passende Varianten ausgewählt und Abweichungen von den standardisierten Varianten transparent dargestellt werden. Zeitaufwändiges Lesen von Lastenheften sowie das Nutzen von Risikoaufschlägen in der Angebotsstellung entfallen somit.
Automatisierte Produktion und Anpassung im Auftragsprozess
Bei Auftragserteilung ist die Standardvariante dann unmittelbar produzierbar. Die Konstruktionsdaten werden entweder bereits während der Angebotserstellung im Hintergrund generiert und im PLM-System abgelegt oder automatisch bei Auftragseingang erstellt. Neben den Konstruktionsdaten erfolgt auch die automatisierte Aufbereitung von Schaltplänen, Softwarebausteinen und technischen Dokumentationen gemäß der Konfiguration. Diese werden dem Kunden bei Bedarf direkt im Serviceportal mit einem Ersatzteilkatalog bereitgestellt.
Im Engineer-to-Order (ETO)-Szenario erfolgt die kundenspezifische Anpassung auf Basis der nächstmöglichen Standardvariante und den bereits bewerteten Aufgabenpaketen aus dem Anforderungsmanagement. Der Fortschritt ist transparent über das Anforderungsmanagement nachvollziehbar, und sämtliche vorgenommenen Änderungen sowie die zugehörigen Validierungen sind automatisch und nachweisbar protokolliert.
Variantenmanagement als Schlüssel zur Effizienz und Zukunftsfähigkeit im Unternehmen
Der wesentliche Mehrwert eines vollständig integrierten Variantenmanagements liegt in der Vernetzung fähiger und unterstützender Systeme innerhalb einer homogenen Systemlandschaft. Dadurch werden durchgängige Prozesse und Informationsflüsse geschaffen, die als Grundlage für effizientes und zukunftsgerichtetes Arbeiten dienen und einen nachhaltigen Unternehmenserfolg sichern.
Damit die erfolgreiche Umsetzung von Variantenmanagement im Unternehmen gelingen kann, ist es wichtig, dass dieses im Einklang mit der Unternehmensstrategie – den Visionen, Zielen Anforderungen – steht. Zudem ist eine skalierte Einführung unbedingt zu empfehlen. Ein Digitalisierungsberater, wie die ISAP GmbH, ist hierfür ein guter Ansprechpartner, der auch zu den passenden Lösungen berät. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein persönlicher Austausch die beste Möglichkeit bietet, um gemeinsam eine maßgeschneiderte Strategie für das jeweilige Unternehmen zu entwickeln. Die Consulting-Experten der ISAP bieten hierzu ein kostenloses und unverbindliches Strategiegespräch an.
10. September 2024