Wer ein Bauteil fertigen will, das in einem CAD-System konstruiert wurde, kommt an einer CAM-Lösung nicht vorbei. Doch wofür steht CAM überhaupt? Welche Vorteile bietet die Software und welches CAM-System ist für das eigene Unternehmen das Richtige?
Was ist CAM?
Die Abkürzung CAM steht für „computer-aided manufacturing“ oder zu Deutsch die rechnergestützte Fertigung. Es handelt sich um eine auf mathematischen Algorithmen basierende Lösung, mit der Anwender zahlreiche Programme für Fertigungsmaschinen, sogenannte CNC-Maschinen, planen und erstellen können. In Kombination mit einer CAD-Lösung wird das Produktdesign in einen digitalen Plan umgewandelt. Die CNC-Maschine interpretiert diesen Plan und fertigt dann das physische Produkt.
Was ist ein NC-Code?
NC ist die Abkürzung für „Numerical Control“. Ein NC-Code setzt sich aus einer Folge von Befehlen zusammen, die in einer bestimmten Syntax geschrieben sind. Die CNC-Maschine führt diese Befehle aus und steuert das Werkzeug in verschiedene Richtungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Der NC-Code bestimmt auch, welches Werkzeug eingesetzt wird und wie dieses während des Fertigungsprozesses ausgetauscht wird.
CNC steht übrigens für „Computerized Numerical Control“, also die rechnergestützte Steuerung einer Werkzeugmaschine.
Vorteile und Funktionen von CAM-Software
Fertigungsprozesse automatisieren
CAM-Software automatisiert Tätigkeiten, vom Erstellen der Werkzeugpfade bis hin zur Maschinensteuerung.
Fertigungsfehler reduzieren
Die Software erkennt und korrigiert automatisch Fehler in der Produktion, bevor diese das physische Produkt beeinflussen.
Produktqualität verbessern
Der Einsatz von CAM-Software führt zu einer höheren Präzision und zu einer Verbesserung des Qualitätsstandards.
Kosten senken
Durch die Automatisierung von Fertigungsprozessen können Unternehmen Arbeitsstunden und Materialien reduzieren.
Flexible Anpassung
Ändern sich die Markanforderungen, kann auch die CAM-Software schnell und einfach angepasst werden.
Maschinen unabhängig
CAM-Systeme sind immer gleich zu bedienen, hängen aber nicht von der CNC-Maschine ab.
Datenaustausch mit anderen Systemen
CAM-Lösungen können mit anderen Systemen wie CAD-Programme oder PPS-Module gekoppelt werden, um Informationen auszutauschen.
Und viele mehr
Typen von CAM-Lösungen
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Typen von CAM-Software
- Reine CAM-Software
Der Fokus liegt hier auf der Erstellung von Werkzeugpfaden für die CNC-Maschinen und bietet nur wenige Konstruktionsfunktionen. Diese Art von Software ist zu empfehlen, wenn Unternehmen komplett aufbereitete Modelle von seinen Kunden erhält, da hier keine Änderungen mehr möglich sind.
- CAM-Software mit CAD-Funktionen
Die CAM-Software enthält zusätzliche CAD-Funktionen, die für die Fertigung notwendig sind, zum Beispiel die Erstellung und Bearbeitung von Draht-, Flächen- und Volumenmodellen. Allerdings sind die Konstruktionsmöglichkeiten eingeschränkt und die Funktionen begrenzt.
- Vollständig integrierte CAD/CAM-Lösung
In diesem Paket ist die CAM-Software in die CAD-Software integriert. Anwender verfügen hier über eine große Auswahl an Konstruktionsfunktionen, wie Volumen-, Flächen- und Baugruppenmodellierung, Stücklisten- und Zeichnungserstellung. Mithilfe der integrierten CAM-Software können Modelle nahtlos weiterbearbeitet werden, ohne die CAD-Oberfläche zu verlassen. CAD und CAM sind so aufeinander abgestimmt, dass eine durchgängige Produktentwicklung von der Konstruktion bis zur Fertigung sichergestellt wird.
Mehr Informationen zu Solid Edge CAM Pro gibt es in unserer Web-Session in der ISAP Mediathek.