Mit Variantenmanagement Geschäftspotenziale erreichen

Raimund Schneider
13. Januar 2022

Effektives Variantenmanagement: Mit Modularisierung und Produktkonfiguration gelingt der Spagat zwischen individuellen Kundenlösungen und kostenoptimierten Prozessen.

Variantenvielfalt im Maschinenbau: Ohne strukturiertes Management drohen steigende Kosten und ineffiziente Prozesse.
Variantenvielfalt im Maschinenbau: Ohne strukturiertes Management drohen steigende Kosten und ineffiziente Prozesse.

Mit effektiven Variantenmanagement kann eine gezielte Verbesserung der Geschäftspotenziale erreicht werden. Durch Modularisierung und Produktkonfiguration ist es möglich, ein Mittel zwischen der individuellen Kundenlösung und dem kostenoptimierten Prozess durch ausreichende Widerholhäufigkeit zu finden.

Varianten sind grundsätzlich etwas Gutes, werden sie von Unternehmen jedoch unstrukturiert umgesetzt, können sie sich als kostspielig und unwirtschaftlich herausstellen. Obwohl der deutsche Maschinen- und Anlagenbau mit seiner Vielfalt an Varianten weltweit an der Spitze liegt, wollen viele Maschinenanbieter durch weitere Differenzierung und Anbieten kundenspezifischer Lösungen ihre Marktposition verbessern. Dies führt bei fehlendem Variantenmanagement schnell zu steigenden Produktkosten und ineffizienter Auftragsabwicklung. Einfache Standardisierung verringert allerdings die Chancen am Markt und beschränkt den Umsatz.

Optimierung durch CPQ-Lösungen

Enorme Potenziale für Variantenmanagement bieten CPQ-Lösungen (Configure Price Quote). Diese können stark zur Optimierung vertrieblicher Maßnahmen beitragen. Wichtig ist dabei, dass diese für einen automatisierten Datenaustausch in die IT-Landschaft integriert werden und nicht, wie etwa 17% der bereits genutzten CPQ-Lösungen, als Insellösung ohne Ankopplung an die restliche IT des Unternehmens genutzt werden.

Datenpflege stellt größtes Problem beim Variantenmanagement dar

Eine Studie aus dem letzten Jahr zeigt wo in Unternehmen Probleme beim Variantenmanagement liegen. Die Datenpflege stellt hierbei die größte Herausforderung dar. So schätzen 84% der Befragten den Aufwand der Eingabe, Suche und Pflege von Daten als hoch ein. Eine hohe Datenqualität ist aber essenziell für einen effizienten Einsatz von IT-Lösungen und das wiederum setzt eine gute Datenpflege voraus. „Gerade bei variantenreichen Produkten mit hohen technischen Abhängigkeiten, wie sie im Maschinen- und Anlagenbau üblich sind, ist der Einsatz von CPQ-Lösungen sinnvoll, weil bereits der Vertrieb in die Lage versetzt werden sollte, die technische Konfiguration durchzuführen“, sagt Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer des VDMA Software und Digitalisierung.

Der Fachverband, Software und Digitalisierung, hat den Leitfaden „Variantenmanagement“ entwickelt, der Unternehmen einen ersten Überblick zum Thema verschafft. Er bietet eine Orientierungshilfe in Produkt-Markt-Strategien und soll Unternehmen helfen, Gesamtzusammenhänge besser zu verstehen, indem er eine erste Orientierung zwischen Umsatz und Kosten, Produktvarianten und innerbetrieblicher Verschwendung durch Prozesskomplexität bzw. Chancen und Risiken liefert.

Durch gezieltes Anwenden von Variantenmanagement ist es möglich individuell konfigurierbare Produkte zu liefern und erhebliche Kostensenkungspotenziale zu erschließen.

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